Teamgeist, Technik und Verantwortung – Ein Blick hinter die Kulissen der Werkfeuerwehr

Bevor wir einen Blick in die Feuerwehr geworfen haben, stellte Nico sich kurz vor:

Mein Name ist Nico Eiers, ich bin 28 Jahre alt, und arbeite seit 2013 beim Rasselstein. Ich habe die Ausbildung zum Mechatroniker gemacht und bin dann 2017 nach der Ausbildung zur Werkfeuerwehr gekommen.

Wie kamst du zur Werkfeuerwehr?

Der Weg dahin führte über eine einfache Frage der Werkfeuerwehr auf einem Umfrage-Zettel. Es wurde gefragt, ob ein grundsätzliches Interesse an der Werkfeuerwehr besteht. Ich habe mir damals nichts dabei gedacht und den Zettel ausgefüllt und ja angekreuzt. Bei meinem Übernahmegespräch hieß es dann auf einmal, dass ich zum Team Brandschutz gehe. Ich war völlig überwältigt und hatte gar keine Ahnung was jetzt auf mich zu kam, da ich zuvor noch nie was mit der Feuerwehr zu tun hatte und auch keinerlei Ahnung in dem Bereich hatte.

Mittlerweile ist Nico Brandmeister Anwärter und auch privat ist Nico mittlerweile in der Freiwilligen Feuerwehr tätig.

Welche Aufgaben und Funktionen übernimmst Nico aktuell bei der Werkfeuerwehr?

Auf der Wache übernimmt Nico verschiedenen Funktionen, zum Beispiel als Leitstellendisponet bei der internen Leitstelle, als Betriebssanitäter, die Aufgabe des Werkschutzes, Gas-, Lösch- und Sprinklerwart oder auch als Wart für Gas Messgeräte.

Nico hat in seiner bisherigen Zeit auch einige weitere Ausbildungen absolviert, wie die Ausbildung zum Gruppenführer, Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Atemschutzgerätewart und die Ausbildung für das Tragen eines Chemikalienschutzanzug (CSA).

Wie groß ist euer Team?
Unsere Werkfeuerwehr besteht aus 38 hauptberuflichen Kräften sowie 61 freiwilligen Helfern, die zusätzlich im Einsatzfall oder bei besonderen Lagen unterstützen. Von den Hauptberufliche sind 31 auf Schicht und sechs im Tagdienst. Bei den freiwilligen Helfern sind 47 im normalen Schichtdienst und 14 in der Tagesarlarmbereitschaft.

Wie sieht eine Schicht bei euch aus?
Wir arbeiten in drei Schichten, jede ist mit 10 Hauptberuflichen besetzt, davon sind mindestens 6 immer im Dienst. Die Schichtzeiten unterscheiden sich vom normalen Werksbetrieb – bei der Werkfeuerwehr haben wir 24 Stunden-Dienste.

Was gehört zum Alltag in der Wache?
Neben den täglichen Routineaufgaben wie Fahrzeugcheck, Löschanlagenüberprüfung, Geräteprüfungen und Schalten von Anlagen sind wir auch für die Werksicherheit, die Instandhaltung und das Schulen von Mitarbeitern zuständig.

Natürlich gibt es auch nicht alltägliche Aufgaben, wie einen Brandposten stellen, Ausbildungs- & Übungsdienst, Chemikalien Transporte begleiten, prüfen von Wandhydranten und Steigleitungen, Freimessungen von Anlagen und wir schließen auch die Spinde der Mitarbeiter auf, wenn diese ihren Schlüssel vergessen.

Welche besonderen Erfahrungen sind dir ganz besonders in Erinnerung geblieben?

Als besonderes Ereignis für Nico war der Einsatz im Ahrtal, bei der die Werkfeuerwehr unterstützt hat. Dort hätte man richtig sehen können wie Mannschaft und Maschine eins geworden sind und richtig viel in kurzer Zeit weggeschafft worden ist. Alle haben als ein Team fungiert und das sieht man nicht jeden Tag.

Mit welchen Worten kann man das miteinander auf der Schicht am besten beschreiben?

„Wir Arbeiten, essen, Leben gemeinsam, wir sind wie eine Familie,“ antwortet Nico auf diese Frage.

Wie wird man eigentlich Feuerwehrmann bei euch?
Der Weg zum hauptberuflichen Feuerwehrmann führt über eine 24 Monate lange Ausbildung, in der sowohl praktische als auch theoretische Inhalte vermittelt werden – von Brand & Löschkunde, Atemschutzgeräteträger, Maschinist, Fahrzeug und Gerätekunde über Rettungssanitäter, Rettungsschwimmer, Technische Hilfe, Absturzsicherung, bis hin zu chemischen Gefahren und Vorbeugenden Maßnahmen wie Brandschutz. Voraussetzungen für die Ausbildung sind mind.18 alt Führerschein der Klasse B und Körperlich wie mental fit und gesund zu sein.

Auch danach gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung, z. B. in Richtung Fachlehrgänge zum Wart von Atemschutzgeräten oder auch der Absturzsicherung oder Führungsausbildung wie den Hauptberuflichen Gruppenführer, dem Brandinsperktor und auch zum Brandschutztechniker.

Ein persönliches Highlight in meiner Ausbildungszeit war die Heißausbildung, das Sportabzeichen und natürlich das Bestehen der Prüfungen, bei den Ereignissen sind wir als Team zusammengewachsen.

Wie unterscheidet sich eure Arbeit von anderen Feuerwehren?
Im Vergleich zur Berufsfeuerwehr oder Freiwilligen Feuerwehr ist das Einsatzgebiet klar definiert – das Werk und seine Anlagen. Die Kameraden der Feuerwehr sind sehr technisch geprägt, haben aber auch viele Überschneidungen mit der klassischen Feuerwehrarbeit. Was gleich bleibt, ist die Kameradschaft und der Zusammenhalt im Team.

Wem würdest du diesen Beruf empfehlen?
Jeder, der technisch interessiert ist, gerne im Team arbeitet und Verantwortung übernehmen möchte, sich auch mal die Hände schmutzig machen kann ist für diesen Beruf geeignet. Wichtig sind Belastbarkeit Körperlich und psychisch, Entscheidungsfreude, offen für Kommunikation und die Bereitschaft, ständig Neues zu lernen und den Job gut zu machen.

Was erwartet einen, wen man zum Rasselstein in die Werkfeuerwehr kommt?

Bei der Werkfeuerwehr gibt es immer was zu tun- nicht nur im Ernstfall. Man Unterstützt bei der Brandbekämpfung, Hilfeleistungen und anderen spannenden Aufgaben. Langeweile gibt´s hier nicht. Für jedes Talent findet man eine passende Aufgabe.

Vielen Dank für das Interview, Nico!

 

Ich hoffe ihr konntet einiges über unsere Werkfeuerwehr Erfahren.

Bis zum nächsten Mal

Und Glück auf

 

Eure Lena

 

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