Vom Auszubildenden zum Ausbilder – Interview mit Lennart

Was sind deine Aufgaben an deinem neuen Arbeitsplatz?

Ich kümmere mich um die Reklamationsbearbeitung, Kundenhilfen und bin dazu noch Ausbildungsbeauftragter.

Was bedeutet Ausbildungsbeauftragter und wie kam es dazu?

Ich wurde bereits während der Ausbildung gefragt, ob ich nach meiner Ausbildung die Azubis betreuen möchte. Ich weiß nicht ob das vielleicht an meinem Alter liegt, aber ich habe mich während der Ausbildung schon immer um die andern gekümmert. Dann hatte ich immer einen guten Überblick, was die anderen Azubis so machen. In Physik habe ich ihnen auch Nachhilfe gegeben. Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, als man mir angeboten hat den Posten zu übernehmen.

Welche Voraussetzungen braucht man um Ausbildungsbeauftragter zu sein?

Um Ausbildungsbeauftragter zu sein, muss man eigentlich nur „geeignet“ sein. Geeignet heißt also, dass man das richtige Fachwissen haben und vermitteln muss, man darf nicht straffällig, vor allem in Bezug auf Kinder und Jugendliche geworden sein. Man muss auf die Regeln achten und einen richtigen Umgang mit den Azubis pflegen.

Du hast auch einen AdA-Schein gemacht, richtig?

Ja. AdA heißt „Ausbildung der Ausbilder“ und ist eigentlich nicht notwendig für einen Ausbildungsbeauftragten, ist aber trotzdem sehr hilfreich. Es ist eine Fortbildung, die einen berechtigt Azubis auszubilden. Was ein Ausbildungsbeauftragter ja gar nicht macht, aber sie Hilft beim Umgang mit Azubis. Man lernt dort wie man mit Azubis umzugehen hat, lernt die rechtlichen Grundlagen kennen und die Kommunikation mit der IHK.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Wir bekommen Reklamationen oder Kundenhilfen vom Technischen Kundendienst. Der Kunde bittet also um Unterstützung, weil er vielleicht kein Labor oder nicht das Know-how dafür hat. Bei uns kommt alles Mögliche an, Materialversagen, Unterstützung bei Werkzeugverschleiß oder Materialvorschlag. Meine Rolle dabei ist es den Prüfplan aufzubauen, also welche Prüfungen vorgesehen sind. Bei Standarduntersuchungen entscheide ich das selbstständig, bei Spezialfällen spreche ich mich immer mit einem Ingenieur oder einem TKB (Technischer Kundeberater) ab. Teilweise führe ich die Prüfungen selbst durch, wie zum Beispiel den Zugversuch. Für spezielle Bereiche, wie zum Beispiel Metallografie, Oberflächenlabor oder Chemie gebe ich die Proben nur weiter. Die Ergebnisse der Prüfungen werden bei mir gesammelt und ausgewertet. Anschließend erstelle ich einen Befund, der zum einen die Rohdaten der Messungen und eine Antwort auf die Fragestellung beinhaltet, die ein Auftrag immer mit sich trägt. Die Ergebnisse gebe ich mit einer Empfehlung an den TKB und der geht damit zum Kunden.

Und das hast du direkt nach der Ausbildung gemacht?

Nein, das erste halbe Jahr nach der Ausbildung habe ich im Glühlabor gearbeitet und habe die Versuchsöfen betreut. Anschließend kam ich zu meinem jetzigen Arbeitsplatz.

Danke für das Interview

Gerne.

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  • geschrieben von Lennart Schütteler
  • 12. Oktober 2018

Toller Artikel und toller „Tag“ 🙂

L.

  • geschrieben von Stephan Schiester
  • 18. Oktober 2018

Gefällt mir :-). Danke. Und wenn ich das so sagen darf: Lennart macht das gut.

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