Aus Alt mach Neu!

Aber ich kann euch beruhigen, denn wie Phoenix aus der Asche können auch eure Getränkedosen oder Konserven wieder neu entstehen. Zwar nicht direkt aus der Asche, aber heiß geht es trotzdem zu! 😉

In diesem Artikel möchte ich euch also erzählen wie aus Weißblech“schrott“ etwas Neues entstehen kann bzw. was alles geschehen muss um diese „Auferstehung“ möglich zu machen.

Als erstes möchte ich den Begriff Schrott wieder streichen, denn an diesem Begriff haften vielleicht negative Verknüpfungen wie alt, kaputt, wertlos. Aber genau das ist unser WERTSTOFF Weißblech bzw. Stahl nicht. Er ist ein wichtiger Teil der Stahlneugewinnung um unsere Ressourcen und Umwelt zu schonen. Denn Stahl ist zu 100% recyclebar, so oft man will ohne auch nur irgendeinen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen. Und das ist auch gut so, denn mit 1 Tonne Stahlschrott kann man knapp 2,5 Tonnen Rohstoffe sparen. Dazu kommt eine Energieersparnis von bis zu 75% im Vergleich zu Stahl der zu 100% aus Roheisen produziert wird.

 

 

Im Jahre 2012 lag die Recyclingrate von Verpackungsstahl bei 93,1% und sogar bei 95,6% in den privaten Haushalten… super, weiter so!!! 😉

Für das Recycling von Weißblech bzw. für die Reglung und Optimierung gibt es mehrere Gesellschaften, zum einen für die Industrie und das Gewerbe aber natürlich auch für die Verbraucher also du und ich. Für uns Verbraucher ist das „Duale System Deutschland (DSD)“ auch bekannt unter den Namen der Grüne Punkt verantwortlich. Wenn ihr also eure gebrauchten Konservendosen in den gelben Sack oder die leeren Getränkedosen in den Pfandautomaten entsorgt, gehen diese Wertstoffe nicht verloren sondern werden aussortiert und gesammelt. Dies ist zum Glück bei Weißblech oder Stahl im allgemeinen sehr einfach, da diese einen hohen Eisenanteil besitzen und dadurch ferromagnetisch sind. Auf dem Schrottplatz bzw. auf der Mülldeponie können eisenhaltige Stoffe also einfach mit einem Magneten herausgefiltert werden.

Die über den Grünen Punkt erfassten Weißblechverpackungen werden von der DWR (Deutsche Gesellschaft für Weißblechrecycling) bundesweit gebündelt und an die ThyssenKrupp Steel Europe AG geliefert. Zu den gesammelten Weißblechverpackungen, kommen noch weitere Schrottanteile – zum Beispiel aus unserem Werk. Bei unseren Produktionsvorgängen fällt auch eine Menge „Schrott“ an, z.B. Besäumschrott, „falsch“ produzierte Ringe oder Material welches bei den Vorgängen stark beschädigt oder gar zerstört worden ist.

Nun sind wir am Stahlwerk angelangt, an diesem Ort wird aus Stahlschrott (nicht nur Weißblechschrott) wieder neuer hochwertiger Stahl produziert. Dort wird der Schrott sortiert und dem Verwendungszweck entsprechend eingesetzt. Entweder wird nur Schrott oder Schrott mit Roheisen in den Konverter eingesetzt, dieser Schrott dient einerseits als Rohstoff und andererseits zur Kühlung der Schmelze, um die ideale Temperatur einstellen zu können.

Beim Lichtbogenofen wird in der Regel nur Stahlschrott eingesetzt, um neue Stahlprodukte zu erzeugen. Es lassen sich alle Stahlsorten erschmelzen und erzeugen, da dieses Verfahren zwar energetisch günstiger aber kostenintensiver ist wird dieses Verfahren meist nur für hochwertige Stähle und Edelstähle verwendet.

Bei der Erzeugung von Stahl über den Hochofen- und Konverterweg wird der Schrott dem flüssigen Roheisen zugegeben, bevor die Schmelze dann mittels z.B. dem Blasverfahren gefrischt wird.

Egal welcher Weg der Schrott/Stahl nimmt, am Ende liegt ein hochwertiges Endprodukt vor aus dem vielleicht wieder eine Getränke- oder Konservendose wird.

Gruß,

Euer Julian

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