Industriekaufmann juchhe! Semester 4 ade! Tokio ich komme!

Mein letztes “richtiges” Semester in Deutschland umfing ausschließlich zwei Schwerpunkte. Vor dem Semesterstart musste ich mich, wie im vorigen Semester auch, für zwei Module entscheiden. Während ich in „Finanzierung und Investition“ sehr viel über interessante Finanzierungsarten und Investitionsentscheidungen lernen konnte, setzte ich mich in „Internes und externes Rechnungswesen“ mit verschiedenen Kostenrechnungssystemen zur Planung der Kosten eines Unternehmens auseinander. Zeitgleich fanden die schriftlichen Prüfungen für den Abschluss meiner Ausbildung als Industriekaufmann statt. Im Vorhinein besuchten wir eine Prüfungsvorbereitung, die von unseren Lehrern in der Berufsschule angeboten wurde. Der restliche Teil der Prüfung bestand aus einem schriftlichen Report und einem mündlichen Vortrag über einen Prozess im Unternehmen. Zusätzlich standen natürlich auch die Klausuren aus dem vierten Semester an der Hochschule an. Trotz all dem Stress durfte ich zusammen mit Linda, Christina und den anderen dualen Studenten mein Zeugnis als Industriekaufmann bei der IHK in Koblenz entgegen nehmen ☺.

Linda, Christina und ich bei der Zeugnisübergabe

Als ob das nicht schon genug wäre, galt es für mich verschiedenen Deadlines für mein Auslandssemester einzuhalten und nebenbei Japanisch zu lernen. Nachdem ich meinen Kommilitonen, der mich nach Tokio begleiten wird, kennengelernt hatte, mussten wir etliche Dokumente ausfüllen und zu unserer Gastuniversität schicken. Dazu gehörte auch eine umfangreiche ärztliche Untersuchung. Des Weiteren versuchten wir den billigsten und kürzesten Flug zu buchen.

Grundsätzlich ist japanische Grammatik viel einfacher als die deutsche. Die größte Hürde für uns Europäer ist das komplizierte Schriftsystem. In Japan werden 4 verschiedene Schriftsysteme verwendet. Das wären:

  • lateinische Umschrift Rōmaji, also unsere Buchstaben.
  • die Hiragana-Silbenschrift
  • die Katakana-Silbenschrift
  • die aus China abstammenden Kanji-Zeichen

Ich habe mit den Kana, also den Hiragana und den Katakana angefangen. Beide Alphabete bestehen aus jeweils 46 Zeichen und haben ihren Ursprung im 9. Jahrhundert. Auf der Suche nach einem Weg mir die komplexen Zeichen zu merken, bin ich auf eine ganz witzige Methode zum Selbststudium gestoßen. Ich merke mir die Bedeutung des Zeichens und den Weg es zu zeichnen über eine Geschichte.

Hier ein Beispiel:

„Wo geht es hier zur Technischen Hochschule Chemnitz?“

Erklärung: Das oben abgebildete Hiragana Zeichen steht für die Silbe „Wo“, daher auch der Satzanfang, den ich mir dazu merke. Wenn ihr euch das Zeichen genau anschaut, könnt ihr von oben links den Buchstaben „t“ (Technische), weiterverlaufend in den Buchstaben „h“ (Hochschule) und abschließend ein „C“ (Chemnitz) erkennen, oder? So konnte ich innerhalb kurzer Zeit alle Hiragana und Katakana lernen und behalten ☺. Neben den Kana verwendet man in Japan noch die aus China stammenden Kanji. Von Kanji gibt es über 80.000 Zeichen. Aber keine Angst die muss man nicht alle beherrschen um sich in Japan zurechtzufinden. Ein gewöhnlicher japanischer Student beherrscht ca. 2000 – 3000 Kanji. Um die erlernten Zeichen auch verwenden zu können, besuchte ich einen „Japanisch für Anfänger“-Kurs an der Volkshochschule in Koblenz.

Wie geht es weiter? Im Moment warte ich auf die Unterlagen aus Tokio um mein Visum bei dem japanischen Generalkonsulat in Düsseldorf zu beantragen. Ende März heißt es dann Koffer packen und ab in den Flieger ;).

Ich melde mich aus Tokio!

Euer Marius

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