Wer, Wie, Was – Wieso, Weshalb, Warum – Wer nicht fragt bleibt dumm!

Wir trafen uns also morgens voller Vorfreude im Werk und direkt ging es los. Sicherheitsbelehrung. Was darf wann, wie, wo und warum gemacht – oder eben nicht gemacht werden. Nachdem nun die grundlegenden Dinge besprochen waren hieß es: Bewaffnen mit Block und Stift, Helm auf und los. Erst wanderten wir einmal quer durchs Werk zum Warmbandlager, denn auch das gehört zum Produktionsablauf, den wir ja hier schließlich kennenlernen wollten. Herr Fuchs, unser Ausbilder im Bereich Metallverarbeitung und Steuerungstechnik, ging ab hier sehr kleinlich jeden einzelnen Schritt durch und prüfte unser bereits vorhandenes Wissen von Schule und Ausbildung. So durchliefen wir die Anlieferung, die Beize, die zur Beseitigung der Rostschicht, oder wie sie bei uns heißt „Zunderschicht“, dient und das Tandemwalzwerk. Sehr verblüffend war, dass so gut wie alle Anlagen voll automatisch laufen und die Technik die Rasselsteiner Welt regiert. Doch auch schnell wurde klar, dass ohne das geschulte Mitarbeiterauge hier gar nichts läuft, denn sobald es um die QUALITÄT geht, die bei uns übrigens sehr groß geschrieben wird, kann nicht nur auf die Technik vertraut werden. So kontrollieren Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit technisch sehr komplexen Systemen in jeder Anlage das Band auf Einhaltung aller Grenzen.Nachdem das Blech also nun gewalzt wurde, ging es darum, die Gefügestruktur, die durch das Walzen negativ beeinflusst wurde, zu ändern und das Material wieder formbar zu machen. Dies kann entweder in der Haubenglühe oder am Durchlaufofen gemacht werden. Auf dem Weg dorthin kam uns der, die oder das (erinnert mich an der, die oder das Nutella?) sagenumwobene „Rocla“ entgegen. Rocla, ein voll automatisches Transportsystem, ist mit einem führerlosen Gabelstapler zu vergleichen, der wie von Zauberhand durch die Hallen marschiert und die bis zu 35 Tonnen schweren Coils bewegt. Wir wurden leider nicht wie von Zauberhand bewegt und folgten dem strammen Fußmarsch von Herrn Fuchs. So ging es am D-Ofen entlang zum Nachwalzwerk, an der Walzenschleiferei vorbei zur Veredlungsanlage und von dort aus zur Adjustage und zum Versand. Auch hier wurden wir mit Daten, Fakten und vor allem mit Zahlen bombardiert. Schnell waren Seiten über Seiten an Notizen mitgeschrieben und es ging wieder zurück zum „Stützpunkt“, einer Art Ausbildungszentrale im Werk. Nachdem wir uns nun von Informationen nur so berieselt haben lassen, ging es nun darum, das Ganze zu strukturieren und in einer Dokumentation zusammenzufassen (kann auf Anfrage gerne eingesehen werden). Abschließend haben wir als Highlight noch mitgeteilt bekommen, in welcher Abteilung bzw. Anlage wir unsere Ausbildung in den Semesterferien fortsetzen werden.

Alles in Allem war es für uns sehr aufregend, jetzt endlich kennenzulernen, wie der Rasselstein eigentlich funktioniert, denn wie mein Opa schon immer sagte: „Was ist schon ein Hirte, der seine Schafe nicht kennt?“ So kennen wir jetzt unser Werk.

Abschließend möchte ich mich noch kurz entschuldigen, dass es wieder so ein langer Artikel geworden ist. Mit dem Vorhaben weniger als 300 Wörter zu schreiben an das Thema gestartet, habe ich schnell gemerkt, dass dies ein zu wichtiges Thema ist, um es in ein paar Zeilen abzuhandeln. Wer zusätzlich noch Fragen zum Produktionsablauf hat, kann sich gerne melden oder unter http://www.thyssenkrupp-rasselstein.com/main/produkte/wege-der-produktion.html nachschauen.

Bis bald euer Andre

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